St. Anton und das Laienapostolat

Auf der Fahrt zum Grab des hl. Antonius von Padua sind wir. Ein verbannter Heiliger!

Vor zwei Jahren war ich auf einer anstrengenden Studienfahrt in Spanien und Portugal und ging dort den Spuren dieses Heiligen nach, der viel verehrt, aber auch viel verkannt wird. Ich war in Lissabon, wo der Heilige am Maria-Himmelfahrtstag des Jahres 1195 als Erstgeborener unter mehreren Kindern einer vermšgenden, adeligen Familie das Licht der Welt erblickte in unmittelbarer NŠhe der gro§en Marienkirche, in der die Gebeine des hl. MŠrtyrers Vincentius als kostbare Reliquien verehrt wurden.

Der  Knabe erhielt in der hl. Taufe den Namen des hl. Kšnigs Ferdinand. In der mit der Kathedrale von Lissabon verbundenen Domschule erhielt der Knabe seine Ausbildung und durchlebte da eine zwar von StŸrmen und Versuchungen durchtobte, aber in sieghaften KŠmpfen rein bewahrte Jugendzeit. Nach Abschluss der Schulzeit nahm der begabte junge Mann Abschied von der leichtlebigen, prachtliebenden Kšnigstadt Lissabon und beschloss, ins Kloster zu gehen. Es war das vor den Toren Lissabons gelegene Augustiner-Chorherrenstift St. Vincentius. Um aber eine grŸndliche theologische Ausbildung zu erhalten, wurde der junge Augustiner-Chorherr in die berŸhmte UniversitŠtsstadt Coimbra geschickt. Dort im Kloster Santa Cruz lebt er, die Vorlesungen aber hšrte er an der berŸhmten UniversitŠt bei bedeutenden, gelehrten, aber tief glŠubigen Theologieprofessoren. Nach Empfang der hl. Priesterweihe machte der junge Chorherr weiter Dienst an der Klosterkirche von Santa Cruz in Coimbra. Dort lernte er die ersten Franziskaner kennen, die als Missionare nach Nordafrika ziehen wollten, um dort die mohammedanischen Mauren fŸr den christlichen Glauben zu gewinnen. Bereits jetzt erwachte im jungen Chorherrn der Wunsch, mitzuziehen und Seelen fŸr Christus  zu erobern. Aber vorlŠufig war es noch nicht so weit. Die drei Franziskanerpatres Berardus, Petrus und Otho und die beiden Franziskaner-LaienbrŸder Adjutus und Adcursius fuhren los und landeten wirklich in Marokko und begannen dort ihre missionarische TŠtigkeit. Aber durch ihre Predigt erregten sie im marokkanischen Herrscher Abu-Jacub nicht die Bereitschaft zur Bekehrung, sondern grenzenlose Wurt. Er warf die Franziskaner ins GefŠngnis; weil aber diese im GefŠngnis auch noch den Mitgefangenen und GefŠngniswŠrtern furchtlos den christlichen Glauben predigten, lie§ sie der Herrscher am 16. JŠnner 1220 enthaupten. Einem portugiesischen Prinzen, der damals gerade in Marokko weilte, gelang es, die Reliquien der 5 ersten FranziskanermŠrtyrer nach Coimbra bringen, wo sie im Kreuzgang des Klosters von Santa Cruz, wo der junge Chorherr Ferdinand lebte, beigesetzt wurden. Dieses nun beginnende Leben unter einem Dach mit den Reliquien der tapferen franziskanischen Blutzeugen brachte im jungen Chorherrn die gro§e Wandlung mit sich: Er sehnte sich heraus aus dem kšniglich subventionierten, reich gewordenen Chorherrenstift, er wollte ein armer jŸnger des hl. Franziskus werden und auch, wie die MŠrtyrer von Marokko, dorthin ziehen, um als Blutzeuge fŸr Christus und seine Kirche im Heidenland zu sterben.

Der †bertritt vom Orden der Augustiner-Chorherren in den jungen Bettelmšnchsorden des hl. Franziskus ging nicht ganz glatt vor sich. Die Chorherren waren traurig darŸber, dass ihnen der junge, vielversprechende Mitbruder davongehen wollte. Wie viele gehen heute aus unseren Klšstern davon, aber nicht etwa, um in einen strengeren Orden Ÿberzuwechseln, sondern um in die Welt zurŸckzukehren und zu heiraten. Ein Šlterer Mitbruder rief damals dem jungen Augustiner-Chorherrn gekrŠnkt und spšttisch beim Abschied nach: ãGeh nur, geh! Du wirst sicher noch ein Heiliger werden!Ò Was damals spšttisch gemeint war, ging in kŸrzester Zeit herrlich in ErfŸllung.

Antonius, wie der junge Chorherr Ferdinand nun als Franziskanernovize hie§, wagte gar bald wirklich mit einem GefŠhrten die †berfahrt nach Marokko, er wurde aber auf der Seefahrt schwer krank und musste darum wieder ins eine portugiesische Heimat zurŸck. Aber statt in Portugal zu landen, wurde das Schiff durch widrige Winde nach Sizilien verschlagen. In Messina erfuhr Antonius vom gro§en Ordenskapitel, das die Franziskaner-MinderbrŸder zu Pfingsten 1221 in Assisi noch in Gegenwart ihres hl. Ordensstifters Franziskus abhielten. Der Entschluss des kaum Genesenen stand fest, er wollte unbedingt der Ordensversammlung in Assisi beiwohnen, um dort den hl. Stifter des Ordens, der so viel zur wahren Reform und Erneuerung der Kirche von damals leisten sollte, kennenzulernen. Franziskus war es dann, der Antonius zum ersten Theologieprofessor des jungen Ordens bestimmte. Antonius wurde Lehrer der Theologie in Vercelli und Bologna. Seine wahre Grš§e erreichte Antonius als Wanderprediger und KŠmpfer gegen die Irrlehren der damaligen Zeit in Italien und SŸdfrankreich (Montpellier, Toulouse, Limoges, Brive, Bourges).Der gelehrte und von Eifer glŸhende JŸnger des seraphischen Stifters des Franziskanerordens war fŸr die schwere Aufgabe gut gerŸstet. Der theologisch grŸndlich ausgebildete wortgewaltige Prediger, der immer wieder in der Verehrung des Altarssakramentes, in der Liebe  zur jungfrŠulichen Gottesmutter Maria und in viel betrachtendem Gebet sich Kraft holte fŸr sein erfolgreiches Wirken, erreichte nicht nur auffallende Bekehrungen, sondern verstand es vor allem auch, durch Wort und Beispiel und kluge SeelenfŸhrung wertvolle Laien fŸr das Apostolat zu begeistern und auszubilden.

Damit bin ich nun bei dem mir fŸr diese Predigt aufgetragenen Thema an diesem 3. Tag in der diesjŠhrigen Sšllheimer Antonius Woche.

Ein echter Laienapostel, der unvergessliche Augenarzt Dr. Gruchmann und in seiner Nachfolge seine tapfere Witwe bemŸhten sich und bemŸhen sich in den letzten Jahren, auch in diesem Jahr, gelegentlich dieser Antoniuswoche die leider im Volk recht unbekannt gebliebenen kostbaren Konzilsdokumente des II. Vaticanum im Volk bekannt zu machen, indem Tag fŸr Tag in der Antonius-woche Ÿber einen Abschnitt eines Konzilsdokumentes gepredigt wird. Diesmal ist das so wichtige Konzilsdekret Ÿber das Laienapostolat an der Reihe, und ich soll heute Ÿber Artikel 3 dieses Dekrets predigen, in welchem Ÿber Recht und Pflicht zum Apostolat der Laien gehandelt wird.

1)    Da geht es zuerst um die BegrŸndung von Recht und Pflicht zum Apostolat der Laien und es wird mit Recht betont, dass jeder Getaufte und Gefirmte kraft dieser beiden hl. Sakramente am Priestertum Christi und am Sendungsauftrag des Heilands teilnimmt: ãWie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch!Ò Die Tatsache, dass jeder Christ durch die Taufe am allgemeinen Priestertum Anteil erhalten hat, ist gerade durch das Konzil in seiner gewaltigen Bedeutung neu erkannt worden. Alle Getauften gehšren zu jenem heiligen Volk Gottes, von dem der erste Papst, der hl. Petrus, in seinem 1. Brief geschrieben hat: ãIhr seid ein auserwŠhltes Geschlecht, ein kšnigliches Priestertum!Ò Dieses allgemeine Priestertum (oder Taufpriestertum) gibt jedem Getauften Ÿber seine MenschenwŸrde hinaus hohe WŸrde, gro§e Rechte, aber auch gro§e Pflichten, vor allem eben die Pflicht, sich mit und durch und in Christus fŸr die Ehre des himmlischen Vaters einzusetzen und Apostel zu sein, der bemŸht ist, alles in Welt und Kirche mit Christi Geist zu erfŸllen.

Dieses allgemeine Priestertum aller Getauften und Gefirmten darf freilich nicht missverstanden werden, als ob das allgemeine Priestertum aller Glieder der Kirche das Amts- oder Weihepriestertum der besonders Berufenen und Geweihten ŸberflŸssig machen wŸrde oder als ob das allgemeine Priestertum dem Amts- oder Weihepriestertum všllig gleichwertig gegenŸberstŸnde. Es ist – so erklŠrt das Konzil mehrmals – ein ganz wesentlicher Unterschied zwischen dem allgemeinen Priestertum auf Grund von Taufe und Firmung und dem Amts- oder Weihepriestertum auf Grund des Sakramentes der Priesterweihe. Gewiss sind heute viele Aufgaben, die frŸher ausschlie§lich den Priestern zustanden, auch bestimmten Laien zugeteilt worden, aber erstens sollte das nur im Notfall geschehen, wo geweihte Priester fehlen und zweitens sind manche Aufgaben den geweihten Priestern ausschlie§lich vorbehalten, was nicht Ÿbersehen werden sollte. Manche Laien beachten das heute nicht mehr und tun, als ob sie die geweihten Priester in jeder Hinsicht ersetzen kšnnten, sie fangen dann wie richtige Gschaftlhuber an, alles in der Kirche sich anzuma§en, in alles hineinzureden und  so zu tun, als ob es die geweihten Priester Ÿberhaupt nicht mehr brŠuchte. Und gewisse progressistische Theologieprofessoren reden und handeln diesen Laien zu Gefallen und tun alles, um das Amts- oder Weihepriestertum abzuwerten, in seiner Existenzberechtigung und Notwendigkeit in Frage zu stellen und gar als nicht von Christus gewollt und eingesetzt hinzustellen. Das aber ist všllig falsch. Christus hat seiner Kirche eine hierarchische Verfassung (Papst, Bischšfe, Priester, Laien) gegeben und fŸr bestimmte Aufgaben in der Kirche nur die Apostel und ihre Nachfolger, die Bischšfe und Priester berufen und durch heilige Gewalten befŠhigt, etwa durch die Wandlungsgewalt in der hl. Messe und die SŸndenvergebunsgewalt im Sakrament der Bu§e und durch die Leitungsgewalt in der Leitung der Dišzesen und Pfarreien.

2)    Ein Zweites, was in Artikel 3 des Dekrets Ÿber das Laienapostolat sehr stark betont wird: Die Liebe muss die Seele des gesamten Apostolates sein! Die Liebe zu Christus und seiner Kirche! Die Liebe zu den Seelen. Das gilt fŸr das Apostolat der Bischšfe und Priester, aber auch fŸr das der Laien! Nichts ist auf dem II. Vat. Konzil mehr betont worden als die Dienstfunktion aller €mter und die Liebe nach dem Vorbild dessen, der erklŠrt hat: ãIch bin nicht gekommen, mich bedienen zu lassen, sondern zu dienen und mein Leben als Lšsepreis fŸr die Vielen hinzugeben!Ò Leider ist es Tatsache, dass heute vielfach die rechte Liebe der geweihten Apostel untereinander und der Laienapostel zueinander fehlt und statt der Liebe und Eintracht untereinander Zerstrittenheit und Uneinigkeit herrschen. Wo aber mŸsste sich der Apostel die Kraft zur rechten, selbstlosen Liebe holen, wenn nicht eben bei Christus im Sakrament der Liebe. Darum betont das Dekret Ÿber das Laienapostolat im Artikel 3 ausdrŸcklich: ãIm Sakrament der hl. Eucharistie wird jene Liebe mitgeteilt und genŠhrt, die sozusagen die Seele des gesamten Apostolates istÒ. Haben das jene unter unseren Laienaposteln, etwa unter den freiwilligen und beamteten Aktivisten der KA begriffen und verstanden? Ich glaube nicht, sonst wŠren gerade diese hŠufiger auch werktags bei der Eucharistiefeier, beim eucharistischen Mahlopfer und Opfermahl anzutreffen. Hier wird aber heute der geweihte Priester weithin allein gelassen. Denn nur ganz wenige sind es noch, die es am Morgen oder Abend jeden Tages der MŸhe wert finden, die hl. Messe mit dem Priester mitzufeiern.

Wo sind die Laienapostel, die sich zu ihrem Apostolat noch in der tŠglichen Mitfeier der hl. Messe die Kraft holen? FrŸher hat man mit Recht gesagt: alles Apostolat und alle Erneuerung der Kirche muss immer vom Altar ausgehen! Heute tut man so, als ob alles Apostolat und alle Erneuerung der Kirche von den Sitzungen der verschiedenen RŠte, des Priesterrates und des Pastoralrates, des Pfarrgemeinderates ausginge. Dabei wird oft nur gescheit oder weniger gescheit geredet und kritisiert, gar oft leider ohne die rechte Liebe zur Kirche und ohne die rechte Liebe untereinander. Man redet wohl viel von Mitmenschlichkeit und BrŸderlichkeit, lŠsst aber gar oft nicht sehr viel davon spŸren! Und die Au§enstehenden und die Feinde der Kirche und des christlichen Glaubens wissen es, wie in der Kirche heute leider oft die Ma§gelblichen in der Priesterschaft und in den Reihen der Laienapostel uneins und zerstritten sind. Wie ganz anders war es diesbezŸglich in der frŸhchristlichen Zeit, da die Feinde der Kirche auf die Christen zeigten mit den Worten: ãSeht, wie die einander lieben!Ò Das wirkte werbend und machte die junge Kirche glaubwŸrdig. Denn die Liebe zu Gott und zum NŠchsten, vor allem zum Bruder in Not in der NŠhe und in der Ferne muss im Sinn des Auftrags Christi das allererste Apostolat sein, das wir alle, ob Priester oder Laien, auszuŸben haben. Immer wieder sollten wir uns aus Liebe zu unserem Herrn Jesus Christus, der uns geliebt und sich fŸr uns hingeopfert hat, zum rechten Gutsein zueinander aufraffen, damit die anderen daraus dann erspŸren, was es Gro§es um die Kirche, um die Gemeinschaft derer ist, die zu Christus in Glaube, Hoffnung und Liebe stehen und seinen Geist in sich verwirklichen!

3)    Was aber muss das Ziel des Laienapostolates im Besonderen dann noch sein? Hier stehen kostbare SŠtze im Konzilsdekret, wenn da den Laienaposteln gesagt wird, sie sollten die zeitliche Ordnung (in der Familie, im Betrieb, in der Schule, in der Gemeinde) mit dem Geist des Evangeliums durchdringen, sie sollten mitten in der Welt, vom Geiste Christi beseelt, Sauerteig sein, der alle Institutionen und Gemeinschaften in der Welt mit dem Geiste Christi durchsŠuert, mit dem Geist der Liebe, der Reinheit, der selbstlosen Opferbereitschaft, der Treue – alles Tugenden, die heute in der Welt weithin unbekannt geworden sind und doch so notwendig wŠren, soll es sittlich wieder aufwŠrtsgehen!

Vor allem wird noch betont, dass die Laienapostel mutig und ohne Menschenfurcht fŸr Christus und die Wahrheiten des christlichen Glaubens Zeugnis ablegen sollen. Zuletzt hei§t es da sehr vielsagend und tief: ãDas Gebot der Liebe, das der gro§e Auftrag des Herrn ist, drŠngt alle Christen, fŸr die Ehre Gottes, die durch das Kommen seines Reiches offenbar wird und fŸr das ewige Leben aller Menschen zu wirken, damit sie den einzig wahren Gott erkennen und den, den er gesandt hat, Jesus Christus. Und allen Christen ist darum die ehrenvolle Last auferlegt, mitzuwirken, dass die gšttliche Heilsbotschaft Ÿberall auf Erden von allen Menschen erkannt und angenommen wird.Ò

4)    Schlie§lich ist noch in dem mir zur ErklŠrung aufgetragenen Abschnitt des Konzilsdekrets Ÿber das Laienapostolat von den verschiedenen Charismen und Gnadengaben die Rede, die einem jeden Getauften und Gefirmten von Gott zugeteilt worden sind in verschiedener Art und in verschiedenem Ma§. Mit diesen verschiedenen Charismen sollen alle in Kirche und Welt zum Wohl der Menschen und zum Aufbau der Kirche Gebrauch machen.

Wie verschieden sind doch die Charismen! Der eine hat vielleicht die Gabe der Rede. Er sollte wirklich das Apostolat des guten Wortes zur rechten Zeit am rechten Ort ausŸben. Der andere hat vielleicht das Charisma der GŸte und Barmherzigkeit! Er sollte vor allem das Apostolat des guten Werkes, das Apostolat der guten Tat besonders in den Werken der Barmherzigkeit ausŸben. Wieder ein anderer hat vielleicht das Charisma der Feder! Er sollte dazu greifen um das Presseapostolat auszuŸben und sich in den Massenmedien fŸr die religišs-sittlichen Anliegen der Kirche in unserer verworrenen Zeit einsetzen! Wieder anderen liegt vielleicht Šu§ere TŠtigkeit gar nicht, aber sie leiden unter den heutigen VerhŠltnissen in der Kirche und tragen oft und instŠndig alle Sorgen des Papstes und der Bischšfe und Priester im eifrigen Gebetsapostolat vor Gott, um allen, die in Kirche und Welt Verantwortung tragen, den rechten Geist, den Hl. Geist, den Geist der Wahrheit und Wahrhaftigkeit, den Geist der Liebe und Gerechtigkeit, den Geist der Weisheit und Standhaftigkeit zu erflehen.

Alles aber, was der rechte Laienapostel unternimmt, sollte – so wird es am Schluss noch stark betont im Konzilsdekret Artikel 3 – im rechten Gemeinschaftsgeist, in der rechten Verbundenheit mit den BrŸdern und Hirten der Kirche geschehen, denen es zusteht, Ÿber Echtheit und geordneten Gebrauch der Charismen zu urteilen, die dabei aber nie den Geist auslšschen, sondern nur alles prŸfen und das, was gut ist, behalten und zum Einsatz fŸr das Reich Gottes bringen sollen.

 

Zu lange schon habe ich Sie, liebe BrŸder und Schwestern, mit meiner Predigt hingehalten und Ihre Geduld in Anspruch genommen. Erbitten wir uns jetzt im hl. Messopfer zu Ehren des hl. Antonius den rechten Apostolatsgeist, vor allem den rechten Mut fŸr das Bekennen und Bewahren und Verteidigen des wahren, unverfŠlschten Glaubens und die rechte Bereitschaft zum dienenden Lieben und liebenden Dienen in der Gemeinschaft der hl. Kirche, fŸr die der hl. Antonius so gerne im Martyrium sein Blut und Leben hingeopfert hŠtte.

Mit einem eigenartigen Beispiel aus seinem Leben, wo uns das Zusammenwirken des geweihten Priesters und des Laienapostels sehr schšn veranschaulicht wird, mšchte ich schlie§en:

Als Guardian seines Klosters stand der hl. Antonius mit einem Laien, einem Rechtsanwalt in Kontakt. Dieser war ein rechter Lebemann, ein leichtlebiger Weltmann. Aber sooft Antonius ihm begegnete,, grŸ§te er ihn besonders freundlich und verbeugte sich vor ihm. Das aber empfand dieser Rechtsanwalt als Šrgerlichen Spott. Er ging dem Heiligen aus dem Weg, wo er nur konnte. Als ihn Antonius dennoch wieder einmal traf und ihn besonders ehrfurchtsvoll begrŸ§te, wurde der Rechtsanwalt so bšse, dass er beinahe handgreiflich wurde und auf den Priester losschlagen wollte.  In wuterfŸllter Aufregung fragte er den Heiligen, warum er ihn denn vor aller Welt lŠcherlich mache. Der Heilige aber erwiderte ganz ruhig: ãSchauen Sie, ich wollte MŠrtyrer werden im Heidenland. Gott aber lie§ es nicht zu. Aber er enthŸllte mir, dass Sie die Palme des Martyriums erringen werden. Ich bitte Sie, dann meiner zu gedenken!Ò  Der Rechtsanwalt lachte... doch nicht lange danach reiste der Bischof von Puy in Frankreich nach Jerusalem, um den Saranzenen die Frohbotschaft Christi zu verkŸnden. Eine gšttliche Eingebung trieb den Rechtsanwalt dazu, alle seine Besitzungen zu verkaufen und sich dem Bischof als Laienmissionshelfer zur VerfŸgung zu stellen. Als der Bischof, im Hl. Land angekommen, seine MissionstŠtigkeit aufnahm, war der Erfolg nur gering. Der Rechtsanwalt fand, dass es dem Bischof an Schwung und Eifer fehle. Zweimal, dreimal hšrte er voll Ungeduld bei der Missionspredigt des Bischofs zu, dann aber nahm er selbst das Bekehrungswerk in die Hand und verkŸndete mit flammender Begeisterung die Wahrheit von der Gottheit Christi und seinem SŸhnetod am Kreuze. Die Mohammedaner ergriffen den Rechtsanwalt und marterten in drei Tage lang. Vor seinem Blutzeugentod erzŠhlte der standhafte Laie seinen GlaubensbrŸdern, welche Prophezeiung ihm von Antonius zuteilgeworden war.

Vielleicht kommt die Zeit, vielleicht ist sie schon da, wo die Laien mutiger, tapferer und opferbereiter als Bischšfe und Priester sich fŸr den wahren Glauben einsetzten, ihn verteidigen und ihn verkŸndigen. Mšge dann allen mutigen Laienaposteln die Kraft und Gnade zur VerfŸgung stehen, ãusque ad effusionem sanguinisÒ, bis zum Vergie§en des Blutes fŸr Christus und seine Kirche zu kŠmpfen und wenn es sein muss auch zu sterben. Amen